15.03.2013 - Morgen oder Übermorgen...
18.03.2013 - Es wurde Morgen. Der Nachtbus war diesmal recht erträglich. Ich konnte tatsächlich die Beine durchstrecken. Die Fahrt ging noch ein Stück die Küste entlang, bis wir schließlich ins Hochland Richtung Westen fuhren. Der Bus kroch noch langsamer als es die anderen zum Teil taten. Aber irgendwann erreichten wir dann die Grenze. Der Übergang war unkompliziert, das Visa gab’s für 35US$ bei der Einreise. Da ich kein Photo mehr hatte, musste ich 2$ extra zahlen (?).
Nach der Grenze wurde der Bus plötzlich flotter. Alle 30km stoppte der Bus, und der Beifahrer “hinterlegte” an
einem Polizeiposten etwas Geld. Auch das Landschaftsbild änderte sich. Es wurde deutlich trockener. Während in Vietnam die Reisfelder dieses fast schon künstlich wirkende Hellgrün hatten, war hier alles
abgeerntet und die Terrassen mit gelblichen Stoppeln überzogen. Die Behausungen der Menschen sind deutlich einfacher und erinnern zum Teil schon fast an Afrika. Allerlei Nutztier unterschiedlichster Art rennt frei
rum. Es ist sehr ländlich, und sehr arm.
Am nächsten Morgen erreichten wir Vientiane ganze 4 Stunden früher als geplant. Sowas würde mich normal nicht stören,
aber um 4 Uhr früh’s in der Hauptstadt eines noch unbekannten Landes - mir war schon etwas mulmig. So lief ich mit 2 Rücksäcken auf leeren Straßen auf der Suche nach einem Kaffee. Außer einer Gruppe Ladyboys
die noch auf einen Freier hofften traf ich niemanden. Schließlich kam der Sonnenaufgang und ich bekam das Ersehnte.
Die Stadt ist auffällig ruhig und recht sauber. Sie ist wie viele Städte in Vietnam im Kolonialstiel gebaut und hat einen
angenehmen Flair. Die Menschen sind freundlich und zurückhaltend. Keine Bettler und keine Sonnenbrillenverkäufer. Ja selbst die Tuck-Tuck-Fahrer wirken hier weniger aufdringlich. Man kann sich irgendwo hinsetzen,
ohne das dauernd jemand was von einem will. Es ist richtig entspannend. Selbst auf dem Markt - man kann einfach gucken ohne das der Verkäufer herstürmt und einen belästigt. Die Preise sind nicht so künstlich
überzogen wie das anderen Orts war. Sogar das Feilschen ist weniger kompliziert. Man bekommt recht zügig eine Übereinkunft die eim nicht gleich die Tränen in die Augen treibt. Laos ist bis jetzt das angenehmste
Land neben Malaysia auf der bisherigen Reise. Es ist heißer als in Singapur aber trockener und damit etwas erträglicher. Nachts wird’s deutlich kühler.
Abends Sitz ich im 5. Stock auf der Terrasse des Guesthouses und schau bei einem kühlen Bier über den Mekong nach
Thailand, das etwa 500 Meter von mir entfernt ist. Morgen geht’s dann weiter nach Norden, nach Luang Prabang.
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