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06. Februar - 01. April 2004 : Kenia : Karibu Kenya
Hier wird links gefahren !!!
Die Ausreise vom äthiopischen Moyale ins kenianische Moyale verlief problemlos.
Die Officer sind sehr freundlich und heißen uns immer wieder mit einem “Karibu Kenya” willkommen.
Das Carnet ist schnell abgestempelt genauso wie unsere Reisepässe. Glücklicherweise wurde unser Visum gleich auf 3 Monate
verlängert, so haben wir genügend Ruhe, uns im Land umzusehen. Das besänftigte auch etwas unseren Ärger über die 50 Dollar Ausstellungsgebühr, die wir auf der Botschaft in Addis zahlen mußten.
Da es nun schon zu spät zum weiterfahren war, übernachteten wir auf dem Camp des Nature Reseve, gleich nach
dem Grenzübergang nach 2 Kilometer rechts und gleich wieder links (GPS N03°31”112´und E039°03”027´).
Für 150 Ksh pro Person gibt es einen ruhigen Platz mit Feuerstelle und Holz sowie eine Wasserversorgung.
Von Moyale über Turbi und Fourole nach Kalatscha
Um erstmal mehr in Keniaschilling zu tauschen, wurden wir morgens bei der Kenya Commercialbank vorstellig. Für 50 Euro
bekamen wir 4500 Ksh.
Wir nahmen nach einem kurzem Policecheck am Schlagbaum die 121 Kilometer nach Turbi unter die Räder. Die rauhe Piste läßt
nur Geschwindigkeiten von 50 km/h zu und teilweise gibt es Lkw Verkehr.
In Turbi biegt eine kaum befahrene Piste nach NW ab, diese führt nach Fourole. Der Weg ist wenig befahren aber gut
sichtbar, teilweise jedoch sehr steinig.
Hier hatten wir schon eher das Gefühl, das ein Land-Rover das richtige Auto ist, trotzdem staunten wir nicht schlecht, wie
gut sich der VW Bus gehalten hat. Bei einer kurzen Pause stellte Peter schnell fest, daß sich eine Halteschraube seiner hinteren Stoßdämpfer verabschiedet hat. Ersatz hatte Dieter an Bord.
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In Fourole (nahe der äthiopischen Grenze) geht es dann nach SW in Richtung der Huri Hills. Hier geht dann wirklich der Punk
ab. Steinig, steinig, steinig !!!!!
Teilweise geht der Weg durch ausgetrocknete Bachbetten. Jeder Regenfall mischt die Felsen und Steine aufs Neue. Manchmal
mußten wir sogar anhalten, um Brocken aus dem Weg zu räumen
Das Ganze hatte mehr etwas von einer Trial Veranstaltung. Renzo´s Defender schaukelte nicht schlecht vor uns, wir hingegen
hatten das Gefühl, daß unser Blattfederfahrwerk die Ruhe bewahrt.
Peter fehlte die Untersetzungsmöglichkeit, daher mußte hier alles mit der Kupplung gemacht werden. An einer besonders
schlimmen Stelle hat er sich dann noch das Auspuffendrohr abgerissen.
Da abzusehen war, daß wir die Missionsstation von Kalatscha heute nicht mehr erreichen können, beschlossen wir, gut
geschützt in einem Hügeltal, unser Nachtlager aufzuschlagen.
Der Weg dorthin war steinig, besonders ein großer Findling, der leicht übersehen werden kann.
Peter hat beim Anfahren auf den Schlafplatz eben diesen Stein übersehen und sich die vordere Getriebehalterung abgerissen.
Dadurch ist auch ein Teil am Getriebe abgerissen, welches für die Gangschaltung zuständig ist. Weiterfahrt ohne Reparatur
unmöglich !!!!!
Krisensitzung !
Susan machte erstmal ihre leckeren Bratkartoffeln, da es sich ja mit etwas im Magen bekanntlich auch besser überlegen läßt.
Unsere Versuche, die Gangschaltung mit Knetepoxi zu fixieren, schlugen fehl. Glücklicherweise hatte Renzo einen Streifen
Flacheisen und eine Akkubohrmaschine dabei, so fertigten wir eine neue Getriebehalterung.
Mit dem zerstörtem Getriebedeckel ist jetzt zumindest eine Weiterfahrt im ersten und zweiten Gang möglich. Wir haben bis
spät in die Nacht daran gearbeitet...
Einfahrt nach Kalatscha, oder Swimmingpool, wir kommen...
Glücklicherweise konnte der Bus aus eigener Kraft weiterfahren, in dem uns bevorstehenden Gelände wäre es fast aussichtslos
gewesen, ein Auto zu ziehen. Da Regenwolken am Himmel standen, war Eile geboten, um nicht im Schlamm zu versinken.
In den Huri Hills gelangten wir von einem Plateau zum nächsten, zeitweise sah es aus, als befänden wir uns in den
schottischen Highlands. 12 Kilometer vor Kalatscha kam dann der Abzweig nach rechts. Unser GPS zeigte zwar in die andere Richtung, aber die Piste machte bald wieder eine Biegung und wir fuhren wieder “GPS richtig”.
Kurz vor der Ortschaft tauchten plötzlich 2 kurze Betonstrassenstücke auf. Grotesk, nach der ganzen Schaukelei plötzlich
für 200 Meter Ruhe.
In Kalatscha sieht man gleich beim Einfahren in den Ort die große Kirche der African Inland Church (GPS N03°08”137´und E037°25”563´).
Der angeschlossene Campingplatz ist sehr groß und verfügt neben sauberen Toiletten und Duschen auch über einen SWIMMINGPOOL !!!
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Peter war froh, das Camp erreicht zu haben. Um den Schaden zu beheben, braucht es Ersatzteile, zumal einige andere Teile
auch arg in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Mit einem VW Bus kann man zwar überall hinfahren, muß es aber nicht.
Wir verbrachten den Abend dann im Dorfrestaurant namens “ZAM ZAM”. Es gab eine Art Hammelgulasch, Yogo (wie Kartoffelpüree,
nur aus Mais) und Capata (eine Art Pfannkuchen, leicht süßlich). Da es hier noch keine Elektrizität gibt, aßen wir zwangsweise bei Petroleumlicht.
Der Heimweg war ein kleines Abenteuer für sich. Es war schwarze Nacht (kein Wunder, sind wir doch auch in Schwarzafrika...)
und die Hand vor Augen nicht zu sehen. Doch dank Peters Orientierungssinn und meiner kleinen Mag-Lite fanden wir das Camp wieder. Wäre auch schade gewesen, gerade jetzt wo der Landy so schön läuft.
Handstart impossible... oder zwei Mann und ein Tdi
Am Morgen die Überraschung für Renzo und Aysla. Batterien leer, kein Starten möglich. Die Kühltruhe ist in der Nacht
einfach ausgegangen. Das war die Gelegenheit, mal den Trick mit dem Bergegurt ums Hinterrad auszuprobieren. Einen langen Bergegurt um ein aufgebocktes Hinterrad wickeln, vierten Gang einlegen und dann am Gurt lange
und kräftig ziehen.
Wir haben es probiert..... und es war aussichtslos !
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Mit einem Starterkabel ging es anschließend dann viel leichter.
Dieter war mit Peter inzwischen zu einer 2 km entfernten Lodge gefahren, um festzustellen, daß dort die Nacht, in
zugegebenermaßen sehr schönen Zimmern, “nur” 1300 Ksh kostet. Da ist ja unser Camp mit 350 Ksh ein richtiges Schnäppchen!
Die beiden haben unterwegs eine Hammelkeule gekauft, welche Susan fachgerecht zerlegte. Wir sind richtig froh, daß unsere
Susan weiß, was mit totem Fleisch zu tun ist.
Gemeinsam haben wir uns ein wunderbares Abendessen gekocht. Hammelgulasch mit Pellkartoffeln (Kartoffeln sind Luxus im
Norden Kenias), es hat köstlich geschmeckt.
Da Dieter sich anbot, am nächsten Tag mit Peter ins 450 km entfernte Nairobi zu fahren, um Ersatzteile aufzutreiben, mußte
Peter nach dem Abendessen noch den Motor ausbauen. Auch das Getriebe mußte noch zerlegt werden. Es ist besser, den kaputten Deckel als Muster mitzunehmen oder eventuell einen Aluschweißer aufzutreiben.
Abschied nehmen von Aysla und Renzo
Heute heißt es Abschied nehmen von Renzo und Aysla. Die beiden haben nur ein begrenztes Zeitkontingent und können nicht mit
uns auf die Rückkehr von Dieter und Peter und die Reparatur des VW Busses warten. Aber wenn alles gut läuft, besuchen wir die beiden in Johannesburg.
Da wir jetzt allein auf dem Campground waren, beschlossen wir, erst einmal einen lazy Day einzulegen. Die Sonne brannte
erbarmungslos am Himmel, langsam merkten wir, daß wir in Äquatornähe sind. Den Tag beendeten wir nicht nur mit einem Hupfer in den Pool, sondern auch mit einer bunten Nudelpfanne mit Gemüse.
Susan und Ralf allein in Kalatscha
Endlich mal Zeit zum Lesen. Es ist unerträglich heiß und wir dösen einfach nur so rum. Ab und an raffen wir uns auf zum
Pool.
Sie sind wieder da!
Dieter und Peter sind am frühen Abend nach ihrer erfolgreichen “Mission” zurückgekehrt, im Gepäck leckere Sachen aus der
Zivilisation (Käse und Bier). Susan zauberte aus unseren Vorräten ein klasse indischen Curryreis mit Würstchen.
Peter hat uns mit seiner Schrauberaktion angesteckt und da ich mich eh umziehen mußte (Motor und Getriebe kann auch Peter
nicht allein einbauen), nutzen wir die Gelegenheit, bei unserem Auto die Ventile einzustellen.
Dieter hatte in der Zwischenzeit im “Zam-Zam” zum Dinner Hühnchen bestellt. Als wir dann nach dem Essen die Rechnung
bekamen, traf uns fast der Schag. Ein Gummiadler sollte 500 Ksh kosten !!! Wieder nicht vorher nach dem Preis gefragt, dumm gelaufen. Durch Handeln konnten wir den Schaden aber dennoch kleinhalten. Auf nimmer
Wiedersehen !
Von Kalatscha über North Horr zum Lake Turkana
Der Weg bis North Horr ist eigentlich recht fahrbar, teilweise sehr steinig mit derben Steigungen. Kurz vor der
Ortseinfahrt ist ein tiefes Sandfeld, hier hat Peter seinen Bus mal wieder versenkt.
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Leider ist Peters VW Bus jetzt doch schon ziemlich weichgeklopft. Der Stabilisator an der Vorderachse ist auch schon wieder
abgebrochen und der Unterboden sieht wirklich böse aus. Mittlerweile ist auch das Spiel in der Lenkung immer größer geworden.
Mittendrin gingen dann Peter auch alle Gänge verloren, so kamen wir zu einer Zwangspause unter einem Akazienbaum. Da sich
beim Schlag auf den Motor (dessen Wucht den Bruch des Getriebedeckels zur Folge hatte) alle Aufhängungen verbogen haben, gelang es uns mit Ratschgurten die Motor/Getriebeeinheit so in Position zu rücken, daß die Gänge wieder einzulegen sind.
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Keine Gänge! Peter verzweifelt fast, sollte der VW Bus doch nicht für Afrika gemacht sein???
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Der Weg nach Loiyangalani führt wirklich über Stock und Stein (Wobei die Steine in der Überzahl waren). Da der Mittelwall
so ausgefahren ist, daß der VW Bus unweigerlich aufsitzen würde, mußte Peter praktisch oben, mit einer Seite auf dem Mittelwall fahren. Nicht einfach !
Plötzlich machte der Bus einen Satz zur Seite und saß auf Steinen fest. Da Peter seinen Wagenheber tief im Inneren seines
Busses verbuddelt hatte, war das die Gelegenheit, unseren Highjack mal richtig zum Einsatz zu bringen.
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Kurz vor Loyangalani durchfuhren wir wieder ein trockenes Flußbett und wieder flog Peter die Antriebswelle weg. Diesmal
aber am Getriebe und nicht am Rad. Natürlich kamen wieder etliche Kinder aus der Versenkung angelaufen...
Im Ort selbst gibt es außer einigen kleinen Läden nicht viel. Das Highlight ist hier die Oasis Lodge von Wolfgang (hat aber
auch schon bessere Zeiten erlebt, wir waren die einzigen Gäste). Wir fragten Wolfgang, ob wir auf seinem Gelände campen könnten und auch nach der Möglichkeit, seinen vielgepriesenen Fisch zu probieren.
Und weil wir ja seine “Landsleute” sind, wolle er da eine Ausnahme machen (seine Worte !). Für 650 Ksh pro Nase fürs Campen
und 1000 Ksh fürs Abendessen könnten wir bleiben. Wir schluckten erstmal bei den Preisen, aber die einbrechende Dunkelheit und die Aussicht auf kaltes !!!!! Bier hat uns schließlich überzeugt.
Ach ja, das Essen war sein Geld wert, alles andere weniger.
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Der Tag beginnt im Pool und endet im Sand
Nach einem ausgiebigem Bad im herrlichen Pool, verlassen wir die Lodge und überlassen Wolfgang wieder sich selbst. Fazit:
Die Lodge könnte ein Juwel sein, wenn da nicht der Besitzer wäre...
Wir fuhren raus zum ca. 10 km entfernten El Molo Dorf am Lake Turkana. Hier leben noch ungefähr 400 Menschen des Stammes
der Molo in einem Fischerdorf. Es bot sich die Möglichkeit, mit einem Boot zu einer kleinen Insel überzusetzen, an deren Steiküste viele Krokodile leben. Pro Person zahlten wir 500 Ksh für die Überfahrt, inclusive
einem sehr gut englischsprechenden Guide. Das Geld kommt dem ganzen Dorf zugute, es gibt nur eine Gemeinschaftskasse, die Einzelnen teilen mit allen. Fröhliche Kinder halfen uns, das Boot ins Wasser zu
schieben.
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Gleich geht es ins Boot!!
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Auf der Insel haben wir tatsächlich Krokodile gesehen, Riesenkerle, die sehr imposant am Strand in der Sonne lagen. Unser
Guide erzählte uns sehr viel über die Geschichte der Molos, die noch vor einigen Jahrzehnten fast vom Aussterben bedroht waren.
Zurück auf dem Festland nutzten wir die Möglichkeit, vom heutigen Fischfang ein paar Nilbarsch - Filets zu kaufen. Unser
Abendessen war gesichert!
Die Nacht wollten wir direkt am Strand des Sees verbringen. Auf dem Weg zum Schlafplatz durchquerten wir wieder mal
ein trockenes Flußbett, das mit Kieseln gefüllt war. Genau hier hat sich Peter dann wieder mal eingegraben. Diesmal durfte Dieter mit seinem Landcruiser “Erste Hilfe” leisten.
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Eigentlich wollten wir bis ans Wasser fahren. Auf einer kleinen Düne sind wir dann stehengeblieben um zu sehen wohin wir
eigentlich wollen. Schon beim Stehenbleiben konnten wir spüren, wie der Rover einsank, jegliche Versuche, vorwärts oder rückwärts zu fahren, scheiterten.
Prima, genau das habe ich jetzt gebraucht. Nix zu essen im Bauch und dann das, meine Laune war auf dem Tiefpunkt. Susan hat
die Gelegenheit gleich dazu genutzt, mit Dieter ins Dorf zurückzufahren, um noch Bier und andere Kleinigkeiten einzukaufen. Peter wollte mir zur Hand gehen, aber ich wollte es allein probieren. Also mit dem Highjack
jede Ecke angehoben, Sandblech drunter und gut. Es ging fast ohne schaufeln ! Dann die Untersetzung einlegen, erster Gang und Feuer. Ich bin erst wieder im Schatten eines Akazienbaumes stehengeblieben.
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Peter stand zwar auf festem Sand, hat aber vorsichtshalber mal die Luft aus den Reifen gelassen und siehe da, es geht doch.
Zum Lagerfeuer hat Peter uns dann den Fisch zubereitet, traumhaft, ohne Gräten, echt lecker!! Das Bier haben wir mit
Toilettenpapier und Wasser gut kalt bekommen, was will man mehr!!!
Allerdings war es nachts so stürmig, daß wir die Fenster zumachen mußten.
Vom Strand nach Baragoi
Nach dem Frühstück stand der gleiche Weg zurück an. Das heißt, wieder dieses trockene Flußbett. Wir warteten gespannt, wie
Peter diesmal vorgehen wollte.
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Nochmalsl darf Dieter helfen
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Am Ende einer langen und holprigen Fahrstrecke kamen wir in Baragoi an. Der Hof des einzigen Hotels bot sich nicht wirklich
zum campen an, so zogen wir um auf die angebliche “Campsite”, eine Wiese vor dem Gemeinschaftsstall. Für 150 Ksh p.P. gab es zwar weder Duschen noch Toiletten, aber dafür einen bewaffneten Guide und jede Menge
Fliegen.
Beim Abendessen besprachen wir, daß sich unsere Wege wohl in Kürze trennen werden. Dieter muß weiter nach Mosambik und
Peter möchte so schnell wie möglich nach Nairobi.
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Beeindruckende Landschaft
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Maralal: Die erste Stadt mit Strom
Am frühen Nachmittag erreichten wir Maralal. Die erste Gelegenheit, sich mal wirklich mit dem Linksverkehr
auseinanderzusetzen.
Die erste Tankstelle war unsere und dort bekamen wir auch eine gute Empfehlung für ein Restaurant. Dort angekommen, fanden
sich auch gleich “Beschützer” für unsere Autos. Sie würden die Autos bewachen, weil böse Kinder gerne die Reifen aufschlitzen. Ungern nahmen wir den aufgezwungenen Dienst in Anspruch. Fast schon kriminell, denn ohne
Schutz nehmen die Reifen fast garantiert Schaden.
Beim Essen offenbarte uns Dieter, daß er heute noch weiterfahren will, wir uns also nach dem Essen trennen werden. Große
Verabschiedung und auf diesem Wege auch noch einen ganz lieben Gruß und ein noch größeres Dankeschön !!!!!!!
Nach einem kurzen Einkauf campten wir vor den Toren der Stadt zwischen den Bäumen. Schnell wurden wir von der Dorfjugend
entdeckt und entsprechend belagert. Bei Einbruch der Dunkelheit sind dann aber alle brav nach Hause gegangen.
Von Maralal zum Lake Baringo
Nach einer herrlich kühlen Nacht frühstückten wir mal wieder ausgiebig mit Rührei und Bohnen.
Peter hatte an diesen Morgen schon seinen Bus betankt und wollte nun so schnell wie möglich nach Nairobi, um sich da wieder
mit Geld zu versorgen und ins Internet zu kommen. Von da aus geht es weiter nach Mombasa, den Bulli in den Container stecken und dann der Flug nach Hause. Wir waren erstaunt, hätten wir doch Peter nie für einen
Heimwehpatienten gehalten.
Also auch großer Abschied von Peter, aber vielleicht sehen wir ihn ja noch mal in Nairobi
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Wir nutzten unsere neue (wiedergewonnene) Freiheit auch gleich aus und wollten noch einen Bummel durch Maralal machen. Um
den “Parkplatzwächtern” aus dem Weg zu gehen, parkten wir unseren Landy an der BP Tankstelle. Zu Fuß haben wir uns die Geschäfte und Läden in der Stadt angesehen, jeder mutmaßliche Guide wurde von uns gleich
abgewimmelt.
Wir fanden hier sogar ein “Hard Rock Cafe” (natürlich kein echtes, aber es hieß nun mal so), ein Besuch war Pflicht, wir
wollten doch schon immer mal in einem Hard Rock Cafe sitzen.
Dann wurde es langsam Zeit weiterzufahren. Hinter Maralal hatten wir auch endlich Gelegenheit, uns ans Linksfahren
zugewöhnen.
Wir fuhren von Kisima über Tangulbay, Richtung Lake Baringo ziemliche Berge rauf und runter. Zwischendurch konnten wir
immer wieder mal einen Blick auf den See erhaschen. Als wir nach Loruk kamen, trauten wir unseren Augen nicht: ASPHALT !!! So fuhren wir auf glatten Strassen um den See und wollten eigentlich zum “Mrs.Roberts Camp”,
da es dort angeblich Hippos am Strand zu beobachten gibt.
Auf dem Weg kamen wir dann zu einer Schranke mit einem kleinem Office. Hier teilte man uns mit, um weiter zu fahren, müssen
wir Eintritt zahlen (p.P.500 Ksh und für das Auto nochmal 200 Ksh). Die Campsite kostet natürlich extra. Auf unsere Frage, weswegen wir Eintritt zahlen müssen, konnte man uns keine befriedigende Antwort geben. Das
Areal ist nach unseren Infos weder Naturpark noch -reservat. Wir lehnten es dankend ab, insgesamt knapp 20 Euro für eine Nacht zu zahlen.
So campten wir nach 2 km neben einem trockenem Flußbett. Die Einheimischen freuten sich Besuch zu haben und versicherten
uns mehrmals, das dieser Platz sehr sicher wäre. Da das Dorf nur 500 m entfernt ist und sie so ein Auge auf uns haben können. Und das alles, ohne irgendwelche Forderungen zu stellen.
Da auch genug Feuerholz herumlag, machten wir uns bei Einbruch der Dunkelheit noch ein kleines Lagerfeuer. Die Nacht war
noch sehr lange sehr warm.
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Vom Lake Baringo zum Lake Bogoria
Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf in Richtung Lake Bogoria.
Kurz vor der Abfahrt fragte uns ein Dorfbewohner, ob wir ihn bis zur nächsten Stadt mitnehmen könnten. Wir konnten ! Auf
unserem Dachträger sitzend grüßte er die Landschaft. Kurz hinter Marigat (hier wollte auch unser Mitfahrer hin) geht es links ab zum Lake Bogoria National Reserve. Nach 20 km führt der Weg über eine klapprige
Stahlbrücke, rechts ist das Lake Bogoria Hotel und nach weiteren 3 km endlich die Einfahrt zum Reserve.
Das Lake Bogoria National Reserve
Gleich am Gate fragten wir nach den Preisen. Der Eintritt für Ausländer: 1500 Ksh p.P., 200 Ksh für den Rover. Bei
Übernachtung im Park werden nochmals 500 Ksh pro Nase gezahlt. Immerhin erhöht sich der Eintritt nicht, wenn man 2 Tage bleibt.
Die Strasse zieht sich am Ufer des Sees entlang und wir waren erstaunt, wie viele Flamingos hier leben, es sind Tausende!
Auf dem Weg zur Campsite haben wir auch schon Affen, Zebras, Kudus, Impalas und viele verschiedene Vogelarten gesehen.
Der Weg zur “Fig Tree Campsite” ist schon recht schlecht, schmal und ziemlich steinig führt er auf die andere Seite des
Sees. Nachdem wir einen kleinen Bach durchfahren hatten, kamen wir an einen runden Platz.
Das ist die Campsite ! Weder Toiletten noch Duschen ! Der Mann am Gate hatte uns versichert, es wäre wie ein normales Camp.
Wir sind eben in Afrika !
Der kleine Bach diente uns zur Wasserversorgung, schließlich haben wir ja eine Wasseraufbereitungsanlage an Bord.
Die Lagerfeuerstelle mit den dicken Steinen wurde von mir versehentlich unter die Räder genommen. Habe ich doch beim
Umstellen des Autos glatt übersehen.
Manchmal ist das Reserverad auf der Haube eben doch nicht optimal. Unser Rover hatte sich so auf den Steinen verkeilt, daß
wir ihn mit dem Highjack anheben und die Steine beiseite räumen mußten.
Dafür gab es dann aber doch noch ein zünftiges Lagerfeuer, dank dem Holz, das wir noch von Äthiopien auf dem Dach hatten.
Ein Tag im National Reserve
Geweckt wurden wir nach einer kühlen Nacht von Pavianen, die völlig unbeschwert um unser Auto herumturnten. Es ist sehr
schön, diese Tiere FREI zu sehen. Nach dem Frühstück haben wir dann den Park unter die Räder genommen, leider waren es nicht so viele Wege, wie wir uns erhofft hatten.
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Neben einem Keiler und einem Seeadler (der aber keinen Fisch frißt, sondern Flamingos !) sind leider keine neuen Tierarten
hinzugekommen.
So beschlossen wir am frühen Nachmittag den Park zu verlassen und nach Nakuru weiterzufahren.
Alsbald überquerten wir den Äquator !!! Wir sind jetzt auf der südlichen Erdhälfte.
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Der Äquator ! Und das Beweisfoto - wir waren dort !!!
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In Nakuru fuhren wir auf Empfehlung von “Durch Afrika” zum “Stem Hotel”. Die wunderschöne
Hotelanlage liegt hinter Nakuru Richtung Nairobi (GPS S00°18”909´und E036°08”478´).
Auf dem Weg dorthin kamen wir am Happy Cow Käseshop vorbei (GPS S00°17”372´und E036°06”951´). Eine echte Bastion holländischer Käsekunst, neben verschiedenen Sorten Käse werden hier auch Milch und hervorragende Yoghurts angeboten.
Das Stem Hotel ist zwar nicht auf Camper eingestellt, aber der Hotelchef ließ uns für insgesamt 500 Ksh stehen und die
Duschen (wunderbar heiß), Toiletten und den Pool konnten wir auch nutzen.
Am Abend haben wir die sicherlich hervorragenden Restaurants im Hotel ausgeschlagen und uns statt dessen die Mägen mit
Käsebrötchen vollgeschlagen.
Bummeln in Nakuru, der Porkshop und Nairobi mit dem Upper Hill Camp
An diesem Morgen stand erstmal Geldwechseln auf dem Plan, daher der Weg nach Nakuru City. Außerdem wollten wir noch dem
zweiten Käseshop der Stadt einen Besuch abstatten.
Bei
GPS S00°17”251´und E036°03”566´ gibt es nicht nur einen klasse Käseshop, nebenan ist der
Uchumi Supermarkt, der wirklich gut sortiert ist. Hier haben wir erstmal kräftig Geld gelassen und unsere Vorräte wieder aufgestockt.
Danach versuchten wir, bei den ansässigen Autoteilehändlern ein LHD Schild aufzutreiben. LHD steht für Left Hand Drive und
weißt den nachfolgenden Autofahrer daraufhin, daß wir auf der “falschen” Seite sitzen. Es war allerdings ein aussichtsloses Unterfangen, in ganz Nakuru war kein solches Schild aufzutreiben.
Wir sind noch ein wenig durch die Stadt gebummelt und waren vom hektischen Durcheinander ganz angetan.
Zwischen all den wahnsinnigen Busfahrern, die sich mit ihren Überlandbussen Rennen liefern, fuhren wir Richtung Limuru
weiter. Dort sollte es einen Porkshop geben. Und richtig, bei GPS
S01°04”936´und E036°37”861´ gibt es klasse Speck und Schinken.
Da es hier aber keinerlei Möglichkeit gibt zu campen, beschlossen wir, zum
nur noch 40 km entfernte Nairobi durchzufahren. Außerdem sollten wir ja dort auch wieder auf Peter treffen.
Das Upper Hill Camp : Zuhause in Nairobi
Nach kurzer Irrfahrt durch Nairobi standen wir vor dem Upper Hill Camp (GPS S01°18”010´und E036°48”713´).
Neben Peter entdeckten wir auch gleich die Motorräder von Andy und Silvia, unsere Mitstreiter auf der Strecke Wadi Halfa nach Khartoum. Leider waren die beiden grade mit öffentlichen Verkehrsmitteln in einem
Nationalpark unterwegs.
Da wir hier noch auf andere Globetrotter trafen wurde der Abend trotzdem noch sehr feucht und lustig.
Der Campingplatz ist eine sehr schöne und saubere Anlage, incl. heißer Duschen und für 250 Ksh pro Person und 50 Ksh fürs
Auto kann man wirklich nicht mehr verlangen.
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Nairobi City, das erste NGO Projekt und der Samburu Nationalpark
Die nächsten Tage nutzten wir für ausgiebige Stadterkundungen, es ist faszinierend, wie modern diese Stadt ist. Man könnte
Nairobi mit jeder beliebigen Hauptstadt Europas tauschen. Es ist manchmal regelrecht makaber, die Menschen im Norden leben immer noch ohne Strom und hier kann man sich jeglichen Luxus leisten.
Das Angenehmste ist, man fällt als “Weißer” nicht auf, man wird nicht ständig auf Grund seiner Hautfarbe angebettelt, ja,
man kann hier völlig unbehelligt durch die Straßen bummeln. Allerdings nur solange, wie es hell ist. Trotz oder gerade wegen der Moderne ist die Kriminalitätsrate hier sehr hoch, die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist
besonders ausgeprägt. Trotzdem gefällt uns diese Stadt, vor allem wohl deshalb, weil wir hier endlich die Möglichkeit gefunden haben, unsere Homepage selbst auf den neuesten Stand zu bringen.
Nairobi hat sehr viele und gute Internetcafe`s, nicht ganz so schnell wie in Deutschland, aber dafür recht preiswert (ca.
60 Ksh/h, manche geben auch dann noch Rabatt).
Auf dem Campground ist ein ständiges kommen und gehen, man glaubt gar nicht, wieviele Leute durch Afrika travellen, auch
sind viele Frauen allein unterwegs, die meisten sogar als Backpacker.
So kam es, daß vor allem die Abende, sehr lang waren, Erfahrungen und Erlebnisse wurden ausgetauscht und natürlich auch
viel gelacht. Inzwischen sind auch Andy und Silvia wiedergekommen - die Wiedersehensfreude war riesig!!!
Unser erster kenianische NGO Kontakt oder wie Wasser zu Strom wird
Hier auf dem Camp lernten wir auch Rob kennen, ein Holländer, der seit über 3 Jahren in Nairobi lebt und arbeitet. Er hatte
vor einiger Zeit mit ein paar Locals seine eigene NGO gegründet, einem Projekt, bei dem man aus Wasser Strom gewinnt. Klar, das wir ins Gespräch kamen. Er bot uns an, ein paar seiner Projekte zu besuchen, um uns mal
ein eigenes Bild von dieser Arbeit zu machen. Klar wollten wir!!!
Am Freitag ging es los, in der Nähe des Mount Kenya hat er sein “Projektbüro”. Dort gibt es auch noch viele Dörfer ohne
Stromanschluß, aber viele Flüsse mit kleinen Wasserfällen. Diese Naturkraft machen sich nun die Menschen zu Nutze. Unter Anleitung und Einarbeitung durch Rob und seine Mitstreiter bauen die Dorfbewohner mit
einfachsten Mitteln und sehr viel Engagement ihr eigenes kleines Wasserkraftwerk. Inzwischen sind 13 im Bau und das Erste wird voraussichtlich Ende April fertig sein. Und alles wird noch in Handarbeit gemacht, in
Deutschland undenkbar.
Die Forest Castle Lodge am Fuße des Mount Kenia
Zum Übernachten fuhren wir zur “Forrest Castle Lodge” (GPS S00°22”817´und E037°18”633´) am südlichen Fuße des Mount Kenya. Hier fanden wir ein Stück Natur aus einem noch nicht erschlossenem Afrika.
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Die Lodge liegt umgeben von Wald auf einer Wiese. Rings um das Haupthaus sind in weitläufigem Abstand kleine Bockhütten mit
Terrassen. Man ist recht weit entfernt von jeglicher Zivilisation und gerade das macht es so wildromantisch.
Es gibt auch die Möglichkeit für 300 Ksh pro Person zu campen , saubere Duschen und Toiletten sind vorhanden.
Wenn man Glück hat, kommen sogar Elefanten zu “Besuch”. Und noch ein Tip für alle Frühaufsteher: 6 Uhr morgens hat man
einen wunderbaren Blick auf den schneebedeckten Mt. Kenya, später ist er leider in den Wolken versteckt. Es bietet sich hier auch an, zu Fuß ein wenig die Gegend zu erkunden, ganz in der Nähe gibt es auch einen
Wasserfall.
Dem wollten wir natürlich sehen. Ralf vorneweg, ich hinterdrein ging es einen sehr schmalen Weg (Weg ist eigentlich
übertrieben) sehr steil hinab. Die ganze Anstrengung wurde aber belohnt, als wir unten ankamen. Ein Bild wie aus einem der ganz alten Tarzanfilme. Wir haben regelrecht auf Tarzan und Co. gewartet.
Der Rückweg forderte wieder alle Kraftreserven von uns, autofahren bringt nicht wirklich Muskeln in den Beinen!
Und dann hatte ich auch die erste Erfahrung mit den kleineren Tieren Afrikas - Der Stich einer Tse Tse Fliege. Angst,
Panik, Schlafkrankheit??? Nicht wirklich, wir wurden inzwischen auch darüber aufgeklärt, daß das Risiko, diese Krankheit zu bekommen, nicht so groß ist, wie man im Allgemeinen annimmt.
Uns stellte sich nun die Frage “Noch einen Tag faulenzen, zurück nach Nairobi oder einen Nationalpark besuchen ???
Die Frage war schnell beantwortet, denn wir sind in Kenia, dem Land der Safaris und der wilden Tiere, also kommt nur ein
Besuch in einem Nationalpark in Frage. Das Problem war nur, welcher??
Es ist für Touristen wie uns nicht gerade günstig und wenn man kein unbegrenztes Budget hat, muß man sich für 1 oder 2
Parks entscheiden. Alle anzu sehen ist schlicht und ergreifend unbezahlbar!
Wir entschieden uns für den Samburu National Park im Norden des Landes. Von Nairobi sind es ca. 320 km und bei den
Straßenzuständen hieße das 7 Stunden Fahrzeit. Auf zu den wilden Tieren !!!
Unsere Route führte uns an der Ostseite des Mount Kenya entlang (nochmal über den Äquator auf die Nordhalbkugel).
Landschaftlich wunderschön und ab und an kann man einen Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Berges erhaschen.
Leider reichte uns die Zeit nicht, um am selben Tag noch anzukommen (tja, das hat man davon, wenn man bis in die
Mittagszeit frühstückt), also wieder das leidige Thema der Schlafplatzsuche.
Die ganze Sache wurde dadurch “etwas” erschwert, daß hier alles und jedes eingezäunt ist, jedes Wäldchen und jede Wiese ist
mit Stacheldraht gesichert, kein freies Fleckchen in Sicht. Hier ist alles Land in Privathand und dieses Eigentum wird schwer bewacht.
Aber auch hier war das Glück wieder auf unserer Seite, wir entdeckten ein offenes Tor zu einem dieser Grundstücke und
fuhren mal auf gut Glück hinein. Unser Plan war es, die Besitzer zu suchen und um “Schlafplatzerlaubnis” zu fragen. Hat geklappt und so konnten wir unser Nachtlager gut geschützt unter Bäumen aufschlagen.
Der Samburu National Park
Am nächsten Morgen standen wir rechtzeitig auf und nahmen die letzten Kilometer in Angriff. Am späten Vormittag war es
geschafft, wir standen vor dem wunderschönem Haupteingang des National Park´s.
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Die Frage des Preises war schnell geklärt, 2500 Ksh pro Nase für 24 Stunden, 500 Ksh für den Landy und für die Übernachtung
nochmal 500 Ksh. Das Schöne ist, die Ranger nehmen es nicht ganz so genau, wann man zeitlich den Park wieder verläßt. Hauptsache bis 18 Uhr ist man am “Ausreisetag” draußen.
Da man uns am Gate aber keinerlei Infos über den Park geben konnte, steuerten wir als erstes eine der Lodgen an, um uns
mehr Informationen zu holen.
Die ersten paar Kilometer sahen wir außer Steppe mit ein wenig Grün dazwischen nichts.
Und dann ging es los, ich schätze, ich habe Ralf ein wenig genervt mit meinem auf dem Sitz auf- und abgespringe und
ständigen Ausrufen: “Guck mal da, Giraffen, und da Zebras....”.
An der Lodge angekommen, hatten wir kurzzeitig überlegt, einen Gamedrive mitzumachen. Nachdem wir die Preise (35 USD pro
Person für 2 Stunden) erfahren hatten, entschieden wir uns dagegen.
Aber was soll ich sagen, durch einen glücklichen Zufall kamen wir doch noch zu einer Privattour. Auf der Suche nach dem
Campingplatz fragte uns einer der Ranger, ob wir ihn zu seinem Stützpunkt mitnehmen könnten. Warum nicht! Und dieser Ranger bot uns an, uns gleichzeitig den Park zu zeigen, also den ganz privaten Gamedrive zu
machen. Da war die Freude groß!!!
Er führte uns kreuz und quer (Ralf fuhr) durch die Landschaft, in jeden Winkel des Parkes und erklärte uns alles sehr
genau. Wir hatten so die Möglichkeit, ohne selbst stundenlang suchen zu müssen, die Tiere in aller Ruhe zu beobachten.
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Nach 4 Stunden Gamewatch waren wir aber doch etwas geschafft und wollten diese ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten.
Wir setzten unseren Ranger in seinem Camp ab, dabei fragte er uns, ob wir Lust hätten, sehr zeitig am nächsten Morgen noch eine Tour zu machen.
Auf unsere Frage, wie
zeitig das wäre, antwortete er mit 6 Uhr in der Früh. Und das bei uns Langschläfern! Aber die Aussicht, doch noch Löwen oder andere Raubkatzen zu sehen, nahm uns die Entscheidung ab und wir sagten zu.
Es war ja abzusehen, daß wir nicht sehr müde an diesem Abend waren. Unser Campingplatz lag direkt am Ufer eines Flusses,
der ganzjährig Wasser führt.
Das erklärt auch die Tiervielfalt hier. Der Platz selbst war ähnlich wie im Bogoria Park, allerdings gab es 100 m entfernt
Dusche und Toilette und wir hatten einen bewaffneten Guard (im Fluß leben Krokodile!).
Die besser ausgestatteten Campingplätze im Park sind nicht für Traveller wie uns, sondern eher für die gebuchten Touren.
Um 5 Uhr am nächsten Morgen klingelte der Wecker, mitten in der Nacht !!!
Für ein paar Sekunden überlegten wir, ob wir die Sache abblasen und einfach noch ein paar Stunden weiterschlafen sollen.
Das kam natürlich nicht ernsthaft in Frage. Nach einem kleinem Frühstück und einem sehr starkem Kaffee waren wir startklar.
Wir pickten unseren Ranger auf und los ging die Tour. Leider hatten wir kein Glück bei den Löwen.
Aber dafür sahen wir eine Elefantenfamilie mit einem 1 Tag !!! alten Jungtier. Das waren Momente, für die allein es sich
schon gelohnt hätte, um 5 Uhr morgens aufzustehen.
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Bis zur Mittagszeit dauerte unser Gamedrive, dabei sahen wir außer den Elefanten jede Menge Zebras, Giraffen, Impalas,
Kudus, DikDik´s, Büffel, Oryx- und Giraffenantilopen und natürlich auch Affen.
Anschliesend gab es noch ein gemeinsames Mittagessen und dann waren wir auch schon aufbruchbereit. Wir drückten unserem
Ranger als Dankeschön 1000 Ksh in die Hand (er verdient monatlich 7000 Ksh, das sind ca. 75 Euro ! ) und machten uns auf den Rückweg nach Nairobi.
Zurück nach Nairobi, wieder mal den Äquator überqueren...
Diesmal fuhren wir die Westseite des Mount Kenya entlang, überquerten in Nanyuki
den Äquator. Zum dritten Mal jetzt schon, wir sind schon richtige “Profis” und wegen dem einsetzendem Regen und der etwas schwierigen Schlafplatzsuche beschlossen wir, bis Nairobi durchzufahren.
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Das Beweisfoto der dritten Äquatorüberquerung !
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Nairobi an sich ist schon eine sehr hektische Stadt was den Verkehr anlangt, aber das alles bei einbrechender Dunkelheit
und Rushhour ist die Hölle. Die schlimmsten Fahrer sind die Matatudriver (Minibusse). Ohne Licht, ohne Bremse und garantiert auch ohne Führerschein rasen sie durch die Strassen ohne Rücksicht auf Verluste. Das
einzige, was ausgezeichnet funktioniert, sind die Hupen.
Und wir mittendrin !!!
Ralf hatte einen Heidenspaß, er findet sich wirklich unwahrscheinlich schnell mit jeder Verkehrssituation zurecht. Er
lieferte sich mit den Matatus regelrechte Rennen und Hupwettkämpfe. Ich saß die ganze Zeit völlig verkrampft auf dem Beifahrersitz und wartete auf den großen Knall. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir kamen doch ohne
Schäden irgendwann am Upper Hill an.
Die Chance : Werkstattleiter in einer Land-Rover Werkstatt ?
Durch einen Zufall bekamen wir Kontakt mit einem Deutschen, der eine Land-Rover Werkstatt führt. Genau jetzt sucht er
jemanden, der die Leitung über die 35 Angestellten übernehmen kann. Da Reinhold, der Besitzer des Betriebes, neben der Werkstatt noch zwei andere Firmen im Aufbau hat, braucht er einfach mehr Zeit.
Wir staunten nicht schlecht, da das Workpermit wohl auch kein Problem für ihn sei. Das bekommen wir schon geregelt. Um uns
besser kennenzulernen, boten wir mal an 14 Tage zusammenzuarbeiten. In der Zeit können wir auch auf seinem großen Grundstück mit unserem Landy stehen.
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Schon am zweiten Tag merkten wir, das pünktlich um sieben Uhr aufstehen und um acht im Büro zu sein anders ist als unser
bisheriges Reiseleben.
Die Aussichten wären gut gewesen, langfristige Möglichkeiten inclusive.
Leider ist Nairobi eine Stadt, in der man abends nur noch mit dem Auto unterwegs sein kann, wegen der Überfälle. Alle
Grundstücke sind mit Elektrozäunen gegen Einbrecher gesichert und ein Torwächter ist obligatorisch.
Wir haben uns auch gleich mal wegen einer Wohnung umgesehen und errechnet, was wir als Weiße so brauchen würden, um zu
leben. Da waren wir baff, während ein afrikanischer Mechaniker mit 20.000 Schilling über die Runden kommt, brauchst du als Weißer mindestens 100.000 Schilling um einigermaßen Leben zu können.
Allerdings ist da eine 50 - 60 Stunden Woche fällig. Da bleibt wenig Platz für Freizeit und braun werden...
Und das waren auch die triftigsten Gründe, das Angebot nicht wahrzunehmen. Nach 14 Tagen Einblick zog es uns weiter nach
Süden.
Trotzdem war es eine schöne Zeit und eine gute Erfahrung, arbeiten muß man wohl überall auf der Welt...
Das Wochende hatten wir genutzt, um dem Nairobi Giraffen Center einen Besuch abzustatten. Hier können Massai Giraffen aus
der Nähe betrachtet werden. Von einem Turm aus können die ganz Mutigen die Giraffen auch füttern. Das war natürlich was für unsere mutige Frau Spi...
Von Nairobi nach Mombassa an den Tiwi Beach
Da wir in Nairobi nochmal die Möglichkeit genutzt hatten, unsere Homepage zu aktualisieren, sind wir
erst spät aus der Stadt rausgekommen.
Unser Nachtlager haben wir dann 60 Kilometer hinter Nairobi auf einem Berg in einem Feld
aufgeschlagen. Beim Verlassen am nächsten Morgen haben wir irgendwie ein Erdloch von 50 x 50 cm übersehen. Dummerweise war das Loch auch ca. 60 cm tief.
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Schöne Bescherung, einfach reingeplumpst
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Hier half nur noch Ruhe bewahren. Also erstmal den Spaten abgenommen um genug Platz für den Highjack zu schaffen. Dann
aufgebockt und die Sandbleche doppelt über das Loch gelegt. Und schon ging es weiter...
Beim Durchqueren des Tsavo National Park haben wir dann die 20.000 Kilometer von Stuttgart vollgemacht. Das haben wir
gleich an Ort und Stelle mit Spagetti und Rotwein gefeiert. Nach 20.000 Kilometern Fahrtstrecke hat sich unser Satansbraten auch einen Schluck über den Kotflügel verdient...
Die Strasse zwischen Nairobi und Mombassa ist in hervorragendem Zustand wenn man mal von ca. 20 Kilometer Baustelle und 50
Kilometer löchrigem Asphalt absieht.
Mombassa : Die islamische Stadt
Wir empfanden Mombassa als eine nicht besonders schöne Stadt, durch den Einfluß des Islam sieht es hier anders aus als in
Nairobi. Das Stadtbild erinnert eher an eine Stadt in Ägypten.
Daher tauschten wir hier einige Travellerchecks, füllten unsere Tanks und verließen die Stadt in Richtung Tiwi Beach.
Hierbei muß eine Autofähre benutzt werden die für unseren Rover nur 50 Schilling gekostet hat.
Der Tiwi Beach oder wo Gott Urlaub macht
Als wir bei der GPS Koordinate S 04°14”466´und E 039°36”163´ankamen,
rieben wir uns die Augen. Aus zweierlei Gründen :
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Der wunderschöne Campground gehört zur Twiga Lodge und erlaubt Campen für nur 160 Ksh pro Person und Tag. Also für gerade mal 1,60 Euro !!!
Peter konnte sich von diesem Paradies einfach nicht lösen, deshalb ist er noch hier. Außerdem will sein Freund Micha aus
Deutschland ihn hier noch besuchen.
Er gab uns erstmal eine Ausführliche Rundführung. Bei Ebbe bleiben zwei Lagunen zurück in den geschnorchelt werden darf.
Den ganzen Tag kommen Fischverkäufer vorbei und offerieren fangfrischen Fisch. Ob Kalamaris, Scampi oder Snapperfisch, für jeden ist etwas dabei.
Unser Tage starteten wir meistens mit einem Fruchtsalat. Mango-Man kommt mehrmals am Tag am Strand entlang und verkauft
Früchte und Gemüse. Und das zu Preisen wo man in Deutschland nicht mal ein Hallo vom Obsthändler bekommt...
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Klar, das wir beschlossen haben, hier Urlaub vom Reisen zu machen. So verbrachten wir unbeschwerte Tage am Beach, einfach
nur entspannen.
Nachdem Peter aber dann doch am 30.März den VW Bus zum Verschiffen bringen mußte, haben wir uns dann endgültig von ihm
verabschiedet.
Das nächste Mal werden wir ihn wohl erst in Deutschland sehen.
Nach nun fast 14 Tagen zieht es uns weiter nach Tansania, vom Strand aus sind es ja nur noch 60 Kilometer...
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